Die Promotionsrundmail Nr. 200 ist verschickt worden. Nun haben diese runden Zahlen im Dezimalsystem nicht von sich aus eine Bedeutung, man muss ihnen eine zuerkennen: Im Hexadezimal-System lautet die dezimale 200 einfach: C8, im Oktalsystem: 310 und binär: 11001000 – das sieht alles wenig symbolisch aufgeladen aus. Bedeutung ist also etwas, das gegeben, verliehen werden muss. Die Bedeutung, welche die Promotionsrundmail für uns als einzelne Personen von der Redaktion und im Weiteren für die Mitglieder von Fachgruppe und Beirat hat, ist je nach biografischer Situation verschieden. Wir haben daher beschlossen, in diesem Blog der DGSA als Personen sichtbar zu werden, die hinter der Promotionsrundmail stehen.
Rudolf Schmitt - Redaktion und ehemaliger Sprecher der Fachgruppe Promotionsförderung
Ich habe den Vorteil eines kleinen Vorsprungs in der Routine, einen Rückblick zu schreiben, und kann auf meine Anmerkungen in der einhundertsten Rundmail zurückblicken (vom 11.7.2011, siehe). Dort stand das Erstaunen über das schnelle Wachstum der Rundmail seit der ersten Ausgabe im Dezember 2006 im Vordergrund, auch über die mit der Rundmail induzierten Notwendigkeiten des Schreibens einer zusammenfassenden Promotionsbroschüre, der Erstellung einer Liste zu abgeschlossenen Promotionen und einer Bibliografie zur Literatur zum Promovieren in der Sozialen Arbeit, Anfragen zu Fortbildungen und Aufsätzen, die Gründung einer Fachgruppe zur Promotionsförderung in der DGSA... Diese Institutionalisierung war nie intendiert, war es doch ein aus dem Affekt geborenes Unterfangen, mit dem ich etwas gegen die Unzulänglichkeits- und Fremdheitsgefühle der ersten von mir mitbetreuten Promotionsinteressentin bei ihrem Kontakt mit Universitäten tun wollte, auch etwas gegen meinen Zorn darüber, wie mit ihr dort umgegangen wurde. In der Gestaltung einer Rundmail hatte ich als Zuständiger für die fakultätseigene Rundmail für die Absolvent_innen schon einige Jahre Routine und übertrug es auf den neuen Bereich. Dass ich damit an die Hauptkampflinie einer Zweiklassengesellschaft der Hochschulbildung geraten war, wurde mir in seinem ganzen Ausmaß erst später bewusst.
Wie die Rundmail bis zur hundertsten Ausgabe weiter gewachsen ist, steht in dem oben genannten Rückblick. Was hat sich seit diesem verändert?
Zum einen ist die Rundmail viel weniger auf mich als Person zentriert. Eine Zeitlang arbeitete Franziska Günauer in der Redaktion mit. Sie gründete auch das mit der Rundmail verbundene Facebook-Forum zur Promotion in der Sozialen Arbeit. Nach ihrem Rückzug aus privaten Gründen haben Oliver Zetsche, Julia Reimer, Sebastian Schröer-Werner und Vera Taube bis heute in beiden Medien mitgearbeitet - und sie werden sich in diesem Blog noch mit ihrer Perspektive vorstellen.
Zum anderen ist die Zahl der Teilnehmenden an der Rundmail seit der einhundertsten Ausgabe von ca. 1.000 auf über 2.600 Teilnehmende gestiegen. Damit hat sich auch der Fokus erweitert: Der Kampf gegen die Exklusion von promovierenden FH-Absolvent_innen und -Angehörigen aus den universitären Informationszirkeln ist immer noch ein wichtiges Motiv der Redaktionsarbeit, aber die Rundmail ist auf dem Weg dahin, eine allgemeine Wissenschaftsrundmail der Sozialen Arbeit für Fachhochschulen zu werden. Das hat sich damals schon angedeutet.
Etwas ist zum Glück geblieben: Seit Anfang an lebt die Rundmail von den Einsendungen ihrer Abonnent_innen. Unsere "Technik" dagegen ist noch so rudimentär wie damals und nutzt Standardsoftware. Ein zeitgemäßes Redaktionssystem mit Adressenverwaltung wäre wünschenswert. Ich wünsche mir, dass die Fachgruppen und Sektionen der DGSA in ihren Veranstaltungen den wissenschaftlichen Nachwuchs nicht vergessen und relevante Nachrichten regelmäßig auch an die Promotionsrundmail senden. Und weitere Überlegungen für die Zukunft? Da übernehme ich meinen nicht vergangenen Wunsch aus dem vergangenen Rückblick: "Die Promotionsrundmail ist außerhalb klassischer Medien oder Zeitschriften entstanden, und das wird sicher zunächst so bleiben. Aber warum sollte ausgeschlossen werden, dass sie irgendwann mit einer DGSA-nahen Open-Access-Online-Zeitschrift kooperiert? Die müsste freilich erst erfunden werden, wobei das österreichische Beispiel der Online-Zeitschrift der Fachhochschulen 'soziales_kapital' zur Inspiration dienen könnte."
In mir zumindest grau erscheinenden Vorzeiten (gefühlt sehr klein und sehr weit weg vom Doktorhut) habe ich an meiner damaligen Bürotür über die Promotionsrundmail und das Informationsangebot von Rudolf Schmitt (in Papierform) aufmerksam gemacht. Jahre oder vielleicht auch fast ein Jahrzehnt später (mit Hut in Aussicht) sitze ich an der Überarbeitung meiner Dissertation für einen Verlag und stolpere im Schreiben hier über einen kleinen, aber sehr bedeutsamen Teil meines Vorwortes: “Das Engagement von Prof. Dr. Rudolf Schmitt hat dazu beigetragen, dass ich mich nach dem Fachhochschulabschluss überhaupt an das Projekt Promotion herangetraut habe, deshalb an dieser Stelle vielen Dank für die wertschätzende Ermutigung.” Die Promotionsrundmail in jeder Fassung (ob rund oder ungerade) ist für mich genau das: ein Versuch Ermutigung und Unterstützung weiterzugeben, Mut, sich an etwas Neues zu wagen, Mut, dran zu bleiben, Mut, sich zu zeigen, Mut dazu, kooperativ zu sein und sich kollegial zu unterstützen (egal, ob ohne Hut, ob mit Hut in Arbeit oder Aussicht oder mit Hut). Also benötigte die Promotionsrundmail auf ihrem Weg vielleicht eine Portion Wut (oder Zorn zu Beginn) und benötigt viel kollegiales Engagement und Mut (immer mal wieder). Was braucht sie sonst noch? Verdient die Rundmail auch einen Hut oder ein Jubiläumskrönchen? Mich interessieren dazu weitere Perspektiven und Ideen.
Oliver Zetsche - Redaktion
Promovieren – was das heißt, war mir anfangs
in keinster Weise bewusst. Nicht einmal im entferntesten Sinne konnte ich mir –
als mich mein Betreuer der Diplomarbeit fragte, ob ich nicht auch promovieren
wollen würde – vorstellen, was das bedeutet. Und das war – wenn man sich das so
im Nachhinein überlegt – vielleicht auch gut so – in einer naiven Vorstellung
an einen riesigen Berg Arbeit heranzutreten, um ihn nach und nach abzutragen
bzw. ihn zu bezwingen. Insbesondere am Anfang könnte diese Naivität
„überlebenswichtig“ sein (der Ausdruck ist bestimmt eine Steilvorlage für
Rudolf Schmitts Metaphernanalyse). Denn: Welche Herausforderungen werden sich
bspw. zeigen? Die Suche nach einem*einer Doktorvater/Doktormutter i. V. m.
einer Universität, die sich mir “annimmt”; hochschulspezifische Macht- und
Befindlichkeitsstrukturen, die buchstäblich ertragen werden müssen; Einkommensausfälle
und Existenzsorgen i. V. m. prekären Arbeitsverhältnissen, die das
Selbstbewusstsein nicht gerade fördern; Selbstzweifel und ein ständiges
schlechtes Gewissen, sofern man einmal eine Pause macht; dafür aber „Urlaube“
und Wochenenden vollgepackt mit Arbeit; Unverständnis bei Freunden und Familie
für die rare Verfügbarkeit der eigenen Person usw.
Bevor ich jedoch zur
Promotionsrundmail überleite, möchte ich der negativen Seite der Medaille
natürlich noch eine Auswahl motivierender Anreize entgegensetzen. Was macht
also den Weg so spannend? Das kann sein: Die tiefgründige, intensive, manchmal
sogar im Sinne des Flow-Erlebens berauschende Auseinandersetzung mit einem
Thema. Das klingt abgedroschen, erscheint mir aber wirklich so. Eine Promotion
kann in meinen Augen zu einer spürbaren Persönlichkeitsentwicklung, bspw. in
Form einer Weiterentwicklung des Durchhaltevermögens, der Frustrationstoleranz
und der Metareflexion führen. Sie trägt zum
Erleben von Selbstwirksamkeit bei. u. U. ist eine sehr freie Einteilung
der Arbeitszeit an der Dissertation i. V. m. mit einer stetigen
Ausdifferenzierung von Projekt- und Selbstmanagementkompetenzen möglich, die
auch anderweitig nützlich sein können. Ich verspürte Freude über Kleinigkeiten
des Fortschritts, die andere Menschen vermutlich kaum nachvollziehen können:
die Freude über eine funktionierende SPSS-Syntax, das Auffinden und Einbauen
eines perfekt passenden Zitats, erhellende Momente in methodischen Workshops, der spannende Austausch mit Leidensgenoss*innen auf Konferenzen und in Workshops und natürlich noch vieles mehr!
Und was hilft dabei? Wie bereits
anhand des vorletzten Punktes angerissen, ist die Partizipation an einem
Netzwerk, durch das man nicht nur informiert wird, sondern wodurch man auch das
Gefühl bekommt, nicht alleine durch Höhen und Tiefen des Promotionsprozesses zu
gehen, eine wesentliche Säule. Diese Eingebundenheit kann und sollte m. E.
dabei sowohl virtuell über die digitale Vernetzung als auch anhand von
(analogen) Präsenzveranstaltungen erfolgen. Und an dieser Stelle kommt die
Promotionsrundmail buchstäblich “zum Tragen”. Nachdem ich mich erst einmal – u.
a. unter Zuhilfenahme von Handbüchern, wie bspw. das „Handbuch Promotion“ von
Nünning und Sommer (2007) – informierte, was eine Promotion überhaupt ist,
stieß ich auf die Broschüre für Promotionsinteressierte und Promovierende von
Rudolf Schmitt und auch auf die damit einhergehende Rundmail. Durch ihr
regelmäßiges Erscheinen und damit die monatliche Information, was in Sachen
„Promotion für Sozialarbeitende“ aktuell „los und möglich ist“, flankiert vom
Austausch während der Promotionskolloquien und den jeweiligen Meldungen im
Facebook-Forum, empfand ich diese Kombination als wahre Stütze. Das Wissen um
Kolleg*innen in der Ferne half/hilft auf unerklärliche Weise. An dieser Stelle
noch einmal vielen Dank für die Schaffung dieser Struktur, lieber Rudolf!
Nach und nach erschloss ich mir
auch weitere Mailinglisten, Newsletter und RSS-Feeds. Obgleich die Rundmail
neben den direkten Zusendungen auch aus Nachrichten besteht, die aus anderen
Verteilern entstammen, kenne ich keinen Newsletter, der eine derartig
übersichtliche und präzise Zusammenfassung bzw. Fokussierung bietet. Bei der
Sichtung anderer Newsletter und Mailinglisten frage ich mich dagegen oft: „Muss
es denn so unübersichtlich und unvorteilhaft lesbar sein?”, und: “Geht es nur
mir so oder gleicht die Durchsicht derartiger Mailinglisten/Newsletter einem
durchwühlenden/durchkämpfenden Akt?“ Naja ... ich möchte nicht abschweifen und
eigentlich nur ohne theatralische Überschwänglichkeit mitteilen, dass ich mir
nicht vorstellen möchte, wie meine Promotion ohne diese Quelle verlaufen wäre.
Vielleicht mag ja jede*r Lesende der 200. Rundmail einmal dieses
Gedankenexperiment wagen und sich vorstellen, ob/was dann fehlen würde. Und
falls noch etwas fehlen sollte, wäre das Redaktionsteam natürlich sehr an
ebendiesem Feedback interessiert.
Vera Taube - Redaktion und Fachgruppe Promotionsförderung
Mit der Entscheidung für die Promotion im Anschluss an mein Studium Sozialer Arbeit war für mich klar: dazu geht es ins Ausland. Prima Idee, klingt auch ganz gut - vor allem wenn man anderen davon erzählt und einem ein kleiner stolzer Schauer über Rücken läuft, wenn man mal in Ruhe drüber nachdenkt.
Was ich nicht bedacht hatte: Promovieren ist ein echtes Gemeinschaftsunternehmen und nichts, was im stillen Kämmerlein passiert. Oder zumindest nicht die ganze Zeit.
Das habe ich allerdings erst begriffen, als ich weitab meiner finnischen Universität in Deutschland wohnend und als Sozialarbeiterin beschäftigt schnell an die engen Grenzen meiner Möglichkeiten gestoßen bin. Ohne physische Anbindung an das akademische Umfeld und ohne Kolleg*innen oder Kollegiat*innen, die sich ebenfalls mit den großen Fragen des Promotionsprozesses auseinandersetzen, war der Schauer nun nicht mehr ganz so klein und ganz sicher nicht wohlig.
Doch wenn man glaubt, es geht nicht mehr… kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Dieses Lichtlein kam in Form der Promotionsrundmail und all den anderen Info- und Vernetzungsangeboten von Rudolf Schmitt. Unglaublich aber wahr, durch die Rundmail habe ich von den relevanten Veranstaltungen erfahren, dort die schmerzlich vermissten Kontakte geknüpft und bin nun mitten drin im Geschehen. Dabei ist die Rundmail ein Mittel nach Maß, jederzeit verfügbar, zuverlässig und vielseitig. Irgendwie ist immer was dabei. Suche ich nach Finanzierung, Austausch oder Anregung - schnell mal in die Mail geguckt und schon gefunden.
Was mich darüber hinaus noch mehr beeindruckt: Die Mail ist ein Paradebeispiel für ein Gemeinschaftsunternehmen und lässt das Netzwerk von Unterstützer*innen hinter der Promotion in der Sozialen Arbeit erkennen. Das ist beeindruckend im Hinblick auf die strukturell noch in den Kinderschuhen steckende und - wie in meinem und vielleicht auch in vielen anderen Fällen - von Ausnahmen und Umwegen gespickten Verläufe dieser Qualifizierungsphase. Ich freue mich, Teil dieser Unternehmung zu sein und nun als Mit-Redakteurin und Fachgruppenmitglied die Hilfe und Unterstützung, die ich erfahren habe, anderen weiter zu geben.
Sebastian
Schröer-Werner - Redaktion und Fachgruppe Promotionsförderung
Ich zähle zu den ersten Profiteur*innen der Aktivitäten von Rudolf Schmitt, den ich bereits im Rahmen meines Studiums der Sozialen Arbeit an der damaligen Fachhochschule Zittau/Görlitz kennengelernt habe. Als ich später die Idee verfolgte, eine Promotion anzustreben, war er mein erster Ansprechpartner. Schon damals (2003) trafen wir uns mit weiteren Promotionsinteressierten und Doktorand*innen in einem eher informellen Kreis, um Informationen auszutauschen und uns gegenseitig zu unterstützen. Anfangs waren die Themen noch eher methodisch ausgerichtet. Schnell kamen wir aber dazu, strukturelle und diskriminierende Rahmenbedingungen der Promotion von Absolvent*innen der Sozialen Arbeit mit Fachhochschulabschluss zu hinterfragen. Zu dieser Zeit reifte auch die Idee, Informationen für Promotionsinteressierte und Doktorand*innen zu bündeln, weiterzutragen und die Bildung von Netzwerken zu fördern. Vera Taube hat in Ihrem Blogbeitrag die oftmals frustrierenden Erfahrungen des Einzelkämpfer*innentums bereits angedeutet. Aus der anfangs nur wenige Meldungen umfassenden Rundmail mit einer überschaubaren Anzahl von Abonnent*innen – die erste Rundmail umfasste lediglich sechs Punkte – wuchs schnell eine heute für viele nicht mehr wegzudenkende Plattform heran. Anfangs habe ich mich eher als Zuträger von Informationen verstanden, mit zunehmender Komplexität und dem Wunsch von Rudolf Schmitt nach Unterstützung habe ich mich gern bereit erklärt, in der Redaktion mitzuwirken. Heute möchte ich auch als Mitglied des Sprecher*innenteams der Fachgruppe Promotionsförderung der DGSA dazu beitragen, die Situation promotionsinteressierter Absolvent*innen der Sozialen Arbeit an Fachhochschulen zu verbessern und auch fachpolitische Impulse zu setzen, um nach wie vor vorhandenen Barrieren hinsichtlich des Zugangs zur Promotion abzubauen.
Stefanie Sauer - Fachgruppe Promotionsförderung
Willkommenskultur
Vor nicht allzu langer Zeit war die Promotion ein exklusives Vergnügen, gewissermaßen der „Adelstitel des Bildungsbürgertums“ („Die Zeit“ Nr. 9/2019, siehe) und dementsprechend schwer war der Zutritt zum erlesenen Kreis der Anwärter. Besonders hoch sind die Hürden – auch heute noch – für viele Absolvent*innen von Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Zu der Zeit, als ich promovierte waren Informationen über die Promotion betreffende Fortbildungsangebote, Methodentrainings und Kolloquien häufig nicht öffentlich zugänglich: echtes Insider-Wissen eben. Nicht selten hatte ich als Promovendin den Eindruck, kein Recht zu haben, an dieser oder jener Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Ich war nicht willkommen, sondern fühlte mich als Zaungast.
Die Zeiten haben sich geändert und nach und nach haben sogar (!) einige FH und HAW ein fast (!!) eigenständiges Promotionsrecht. Und für die Kommiliton*innen der HAW gibt es mittlerweile reichhaltige Angebote an Programmen und Förderungen. Dass diese Angebote von den Hochschulen offen kommuniziert werden, ist nicht immer selbstverständlich. Von umso höherem Wert ist die Promotionsrundmail Soziale Arbeit (FH), deren 200. Ausgabe dieser Tage erscheint. Diese von Rudolf Schmitt aufgelegte und bis heute von vielen Beitragenden unermüdlich und vor allem partizipativ betriebene Plattform erfüllt ihren Sinn auf zweierlei Weise: Zum einen bietet die schiere Fülle, strukturiert aufbereitet und übersichtlich dargeboten, ein unverzichtbares Reservoir an Informationen für Promovierende. Zum anderen vermittelt die Promotionsrundmail ihren Bezieher*innen das Gefühl, in der Welt der Forschung willkommen zu sein. Neben dem praktischen Nutzen stiftet die Rundmail Identität und Zugehörigkeit.
Die Fachgruppe Promotionsförderung in der DGSA dankt Rudolf Schmitt und allen Kolleg*innen, die mit der Promotionsrundmail zum Gelingen der Promotionstätigkeit von Absolvent*innen der HAW beitragen und freut sich auf die kommenden 200 Ausgaben.
Claudia Steckelberg - Vorstand und wissenschaftlicher Beirat der DGSA
Beim Promovieren an einer Universität vor vielen Jahren habe ich eben diese Fremdheitserfahrungen gemacht, von denen Rudolf Schmitt schreibt. Was ich zu Beginn meines Dissertationsprojekts noch gar nicht so begriffen hatte, wurde im Laufe des Forschens und Schreibens immer klarer für mich: wie wichtig der wissenschaftliche disziplinäre Bezug ist für die eigene akademische Entwicklung und Verortung. Die Anfänge der Promotionsrundmail haben für mich dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Die Erfahrung, dass Promovieren sehr viel mehr ist als das Schreiben einer Arbeit, nämlich eine Lebensphase, in der unter anderem Vernetzung, wissenschafts- und hochschulpolitische Fragen, Existenzsicherung und berufliche Zukunftsängste, Prozesse der fachlichen Positionierung und Unsicherheiten in der Karrieregestaltung bedeutsam sind, ist für mich Motivation, mich dafür zu engagieren, dass sich die Rahmenbedingungen für diese Qualifikationsphase verbessern. Zum einen durch die Graduiertenförderung an der Hochschule, zum anderen aber auch durch die Einmischung und Positionierung bei wissenschafts- und hochschulpolitischen Themen auch als Vorstandsmitglied im Promotionsbeirat der DGSA. Dabei ist immer Verlass auf die Promotionsrundmail als Quelle für aktuelle Entwicklungen, Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten und sie ist damit unverzichtbar als Grundlage für ein kollektives Engagement in Sachen Promotion in der Sozialen Arbeit (nicht nur) seitens der DGSA.