Die DGSA im Jahr 2018 - ein Rückblick

Ende des Jahres ist in vielen Bereichen ein guter Zeitpunkt, das letzte Jahr Revue passieren zu lassen. Auch wir als Vorstand wollen auf das vergangene Jahr zurückblicken und einige Highlights und besondere Entwicklungen für die DGSA nochmals in den Blick nehmen.

Das Herzstück der DGSA sind die Fachgruppen und Sektionen, in denen mit viel Engagement und Sachverstand an der Weiterentwicklung der Profession und Disziplin der Sozialen Arbeit gearbeitet wird. Einen guten Einblick in diese Arbeit geben die zweimal im Jahr publizierten Berichte aus der Fachgruppen- und Sektionsarbeit im Newsletter. Diesen erhalten die Mitglieder der DGSA nun seit zwei Jahren als Beilage zur Zeitschrift Soziale Arbeit. Sie finden die (alten) Ausgaben aber auch immer auf der Webseite hinterlegt. Die Kontinuität in der Arbeit über die Jahre hinweg, die in den Fachgruppen und Sektionen vorhanden ist, ist außerordentlich bemerkenswert. 

Die DGSA hat mit nun die Grenze von 700 Mitgliedern überschritten. Das ist beeindruckend, wenn bedacht wird, dass noch vor fünf Jahren „nur“ 350 Mitglieder eingetragen waren. Eine Verdoppelung in nur fünf Jahren! Dies stellt aber natürlich auch die Organisation und Betreuung der Mitglieder vor immer neue Herausforderungen. An dieser Stelle ein großer Dank an die Geschäftsstelle, Frau Weimar, dass sie diese Mehrarbeit so professionell bewältigt. 

Wie in jedem Jahr wird bei den Jahrestagungen der DGSA dieses Wachstum und damit auch die Vielfalt der Fachgesellschaft deutlich. In Hamburg nahmen knapp 600 Personen teil, die sich in ca. 50 Panels mit rund 160 Referierenden über Demokratie und Soziale Arbeit auseinandersetzten. Dies war die bislang größte Jahrestagung der DGSA. Wir sind als Vorstand in intensiven Diskussionen, was dieses Wachstum auch für die interne Organisation der Fachgesellschaft bedeutet, weil es natürlich auch neue Herausforderungen mit sich bringt. Wird die Mitgliederstruktur der DGSA betrachtet, so werden zwei Trends seit Jahren deutlich. Zum einen scheint es mittlerweile für viele in der Sozialen Arbeit neuberufene Professorinnen und Professoren selbstverständlich zu sein, in die DGSA einzutreten. Zum anderen gibt es auch viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Forschungskontexten arbeiten und sich in und durch die DGSA vernetzen. Deshalb freuen wir uns als Vorstand ausdrücklich, dass in 2018 vor der Jahrestagung eine zweitägige Pre-Konferenz junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stattgefunden hat, die selbstorganisiert ihre eigenen Themenschwerpunkte setzte. In 2019 wird dieses Format fortgesetzt und wir unterstützen dies gerne. 

Wir haben uns vorgenommen, dass wir uns als DGSA verstärkt in den (fach-)öffentlichen Diskurs einmischen wollen. Entsprechend hat sich die DGSA in die Debatte um Flucht und Asyl mit einem Positionspapier eingebracht, das als offener Brief an die Bundesregierung und die Bundestagsfraktionen versendet wurde. In den kommenden Wochen wird eine Positionierung des Vorstands der DGSA zur Debatte um Qualitätskriterien für Studiengänge veröffentlicht, die wir anlässlich der Debatte um duale, trägernahe oder private Studiengänge auf der Grundlage einer eigenen Erhebung erstellt haben. Und auch zur Frage des Promotionsrechts an FHs/HaWs wird sich der Vorstand äußern. Damit wollen wir ein Signal der Positionierung der Sozialen Arbeit in fachinternen, aber eben auch im gesellschaftlichen Diskurs leisten. Und auch die Fachgruppen und Sektionen positionieren sich immer wieder in gesellschaftlichen Diskursen durch öffentliche Stellungnahmen und tragen so zu einem sichtbaren Profil der DGSA bei. 

Die Wissenschaft Soziale Arbeit entwickelt sich auch im Bereich der eigenständigen Forschung weiter. Die Bedeutung und die Vielfalt von Forschungsaktivitäten – insbesondere bei den Mitgliedern der DGSA – wurde im Auftrag des Vorstands Anfang 2018 erhoben. Die Ergebnisse wurden nun in der Sozialen Arbeit Heft 12/2018 (Sommer/Thiessen 2018), das allen Mitgliedern zugeht, publiziert. Ein wesentlicher Befund ist der hohe Anteil grundlagenbezogener Forschungsanteile. Auch auf dieser Basis haben wir uns als Vorstand bemüht, die Positionierung der Wissenschaft Soziale Arbeit bei den großen Forschungsförderungsorganisationen zu stärken. Dass dies ein dickes Brett ist, was gebohrt werden will, ist uns dabei bewusst. Und auch, wenn wir momentan diesbezüglich noch nicht erfolgreich waren, hoffen wir, dass sich die vielen Hintergrundgespräche und Initiativen auf ganz unterschiedlichen Ebenen in der Zukunft auszahlen werden. Um die fachliche Hoheit in forschungsethischen Fragestellungen sicherzustellen, hat die DGSA ebenfalls in diesem Jahr eine eigenständige Forschungsethikkommission etabliert, die Ethikgutachten für empirische Forschungsprojekte erstellt. 

Der Blick zurück ist zugleich auch ein Blick nach vorn: Wir werden dynamisch in das 2019 starten und uns weiter dafür einsetzen, Disziplin und Profession Sozialer Arbeit zu stärken. Bei der Jahrestagung Ende April in Stuttgart werden wir nicht nur gemeinsame fachliche Debatten voranbringen, sondern auch das 30-jährige Jubiläum der DGSA feiern. 

Ihnen allen eine erholsame Winterpause und einen guten Start ins neue Jahr!


Der Vorstand der DGSA